Der Thorsten-Bullerdiek-Zukunftspreis

Der Preis beruht auf einem Vermächtnis unseres verstorbenen langjährigen Beigeordneten Thorsten Bullerdiek, der sich stets für die zukunftsweisende Weiterentwicklung von Städten und Gemeinden eingesetzt hat. Er hat diesen Preis eingesetzt, um herausragende Kommunen 10 Jahre lang auszuzeichnen.

Der Sieger erhält ein Preisgeld in Höhe von 5.000 € zur Verwendung im prämierten Projekt und neben dem Preisgeld eine von Thorsten Bullerdiek gestiftete Skulptur „Neue Dimensionen öffnen“ der Künstlerin Luise Kött-Gärtner. Die Entscheidung trifft eine unabhängige Jury.

Der Zukunftspreis 2025

In diesem Jahr wird eine Kommune prämiert, die im o.g. Zeitraum ein Projekt aus den Bereichen „Gesundheit“ oder „Krisenvorsorge“ begonnen oder umgesetzt hat. Mitmachen können alle Städte oder Gemeinden, die Mitglied im NSGB sind. Einsendeschluss ist der 30.04.2025. Die Preisverleihung findet am 27./28. August 2025 in Göttingen statt.

Teilnahmebedingungen:

  • Das Projekt wurde im Jahr 2023 oder 2024 gestartet oder abgeschlossen
  • Thematisch sind die Bereiche „Gesundheit“ oder „Krisenvorsorge“ berührt
  • Ein konkreter Nutzen ist bereits ersichtlich
  • Jede Kommune kann maximal ein Projekt einreichen
  • Die Kommune muss Mitglied im NSGB sein
  • Bewerbungsschluss ist der 30.04.2025
  • Das Preisgeld wird für das Projekt oder denselben thematischen Zusammenhang verwendet
  • Bewertungskriterien sind das mutige Gestalten der Zukunft durch neue Ideen (Dimensionen öffnen), ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis, die Modellhaftigkeit des Projekts, sowie die Übertragbarkeit, die Berücksichtigung von Klima- und Umweltschutz, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitswirkung und die projektbezogene Partizipation zentraler Akteure und gesellschaftlicher Gruppen. Außerdem die Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderungen (Barrierefreiheit).
  • Rechtsweg ist ausgeschlossen

Einzureichende Unterlagen:

  • Vollständig ausgefüllter Bewerbungsbogen als PDF-Datei
  • Bilder als png- oder jpeg-Datei
  • Einsendeschluss ist der 30.04.2025 an fiedler@nsgb.de

2025_Zukunftspreis_Bewerbungsbogen

2025_Zukunftspreis_Ausschreibung

Jurymitglieder:

Vorsitz: Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier, Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung

Mitglieder:

  • Claudia Wohlsperger, NDR
  • Klaus Wallbaum, Rundblick
  • Elisabeth Woldt, HAZ und NP
  • Lars Laue, NOZ
  • Alexander Gurgel, RTL Nord

Die Bewerber 2024

Verwaltungsmodernisierung und Bürgerfreundlichkeit stehen beim Thorsten-Bullerdiek-Zukunftspreis 2024 im Mittelpunkt.

 

Siegerprojekt: Rathaus auf Rädern in der Stadt Geestland

Foto: Rathaus auf Rädern ©Stadt Geestland

Mit 356 Quadratkilometern ist Geestland die zweitgrößte Flächenkommune in Niedersachsen und die Heimat von rund 32.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Um für die gesamte Stadtbevölkerung erreichbar zu sein, sollen die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr ins Rathaus kommen müssen. Stattdessen kommt das „Rathaus auf Rädern“ einfach zu ihnen. Bei dem „Rathaus auf Rädern“ handelt es sich um einen elektrisch betriebenen Kleinbus, der durch alle Ortschaften Geestlands tourt, zur Bürgerbeteiligung aufruft und einen direkten Draht ins Rathaus bietet. In Kürze werden auch Bürgerservices wie das Beantragen eines neuen Personalausweises zum Repertoire gehören.

Das „Rathaus auf Rädern“ richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger Geestlands, insbesondere auch an ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen, für die die klassischen Angebote der Verwaltung nicht erreichbar oder nur schwer zugänglich sind. Es kann mit allen Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt getreten und allen die gleichen Informations- und Servicemöglichkeiten geboten werden. Das „Rathaus auf Rädern“ überwindet auf diese Weise die Grenzen der Erreichbarkeit und ist unabhängig vom Wohnort in ganz Geestland zugänglich.

 

MitEINander und FürEINander. Einbeck als Lebensraum

Bürgerbeteiligung in kommunalen Prozessen muss gestärkt und die Aufnahme von Rechten und Pflichten der Einzelnen gegenüber einer lebenswerten Zukunft eingefordert werden. Die Übergabe von Macht erfordert Vorbereitungen und Begleitung auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger und der Verwaltung. Reallabore als Inkubatoren gestalten, Weiterbildungsangebote zur Fehlerkultur für Mitarbeitende, Einsatz agiler Methoden in der Verwaltung und die Förderung von Transparenz und Ehrenamt sind notwendige Mittel, die wir zur Steigerung der Partizipation erproben und verstetigen.

Die Stadt Einbeck zeigt erste Erfolge, durch die Beschaffung eines digitalen Bürgerbeteiligungstools, erste wahrgenommene Entwicklungsangebote (Softskills) für das Verwaltungspersonal und die Gestaltung eines Mitwirk-O-Maten (Förderung des Ehrenamts). Dies sind nur zwei der Bereiche, in denen bereits Veränderungen bewirkt werden konnten. Auch der grundsätzliche Schritt der Verwaltung, an sich zu arbeiten und den Dienstleitungscharakter wieder zu stärken wird von den Bürgerinnen und Bürgern bereits positiv wahrgenommen.

 

Kinderwahl für Spielgeräte in der Gemeinde Barßel

Foto: Wahlkarte für die Kinderwahl ©Gemeinde Barßel

Auf dem „Traumspielpark“ am Hafen in der Gemeinde Barßel, sollte ein neues Großspielgerät errichtet werden. Nachdem die entsprechenden Mittel i. H. v. 100.000 € dafür in den Haushalt eingestellt wurden, sollten die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer, also die Kinder selbst, über das Spielgerät abstimmen. Im Rahmen einer großen „Kinderwahl“ konnten sich die „Wählerinnen und Wähler“ zwischen drei verschiedenen Spielgeräten entscheiden. Teilnehmen konnten alle Kinder aus der Gemeinde im Kindergarten- und Grundschulalter. Somit konnten die 3- bis 10-jährigen „Bürgerinnen und Bürger“ erste Demokratieerfahrungen sammeln. Auf diese Weise konnten die Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer die Themen Partizipation und Demokratie an einem konkret nachvollziehbaren Modellfall mit den Kindern bearbeiten. Die Entscheidung fiel mehrheitlich auf einen großen, begehbaren Spiel-Leuchtturm, der im Frühjahr 2024 aufgestellt wurde.

 

Ehrenamtlicher Seniorenansprechpartner in der Gemeinde Bissendorf

Das Projekt „Seniorenansprechpartner für die Gemeinde Bissendorf“ soll niedrigschwellige Unterstützungsstrukturen für Seniorinnen und Senioren etablieren. Eine entsprechende Stelle wurde beim Deutschen Roten Kreuz, Ortsverein Bissendorf e.V. geschaffen, welcher bereits in der Seniorenarbeit engagiert ist, um Ressourcen optimal zu bündeln. Die Unterstützung basiert auf individueller Beratung, der Organisation von Veranstaltungen sowie der Netzwerkarbeit in der Gemeinde.

 

Einführung einer digitalen Sportstättenbelegungssoftware in der Samtgemeinde Spelle

Um den Servicegedanken gegenüber den örtlichen Akteuren aus den Bereichen Sport und Bewegung zu erhöhen, wurde im Dezember 2023 eine webbasierte Buchungssoftware angeschafft, mit der die kommunalen Sportstätten durch die Vereine gebucht werden können. Die Softwarelösung ermöglicht eine spontane und transparente Raumbelegung in Eigenregie durch die Vereine. Ferner müssen bei der Raumbelegung keine Öffnungszeiten bzw. Erreichbarkeitszeiten von Mitarbeitern der Kommune berücksichtigt werden.

 

Sanierung Freibad Adendorf – Anpassung Infrastruktur

Das Freibad Adendorf wird umfassend saniert, um die Infrastruktur an die Bedürfnisse der Gesellschaft anzupassen, insbesondere für Familien und Menschen mit Behinderungen. Energetische Sanierungen sind ebenfalls geplant. Zudem wird eine KI-Technik implementiert, die Ertrinkungssituationen erkennt und die Schwimmmeister zur Rettung von Leben informieren kann.

 

Upkamer Uplengen

Foto: Upkamer Uplengen ©Gemeinde Uplengen

Mit der Upkamer Uplengen soll der Jugend-, Senioren- und sozialen Arbeit in der Ortsmitte Remels ein gemeinsames Zuhause gegeben werden. Gleichfalls wird ein Ort der Begegnung, Beratung und Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger geplant. Dafür ist vorgesehen, ein in direkter Nachbarschaft zum Rathaus befindliches Wohngebäude aus den 60er Jahren zu sanieren und durch einen dem Zweck und der Umgebung angepassten Neubau zu erweitern.

 

 

 

Inselmobil Baltrum

Für mobilitätseingeschränkte Personen bietet die Gemeinde Baltrum die Beförderung mit einem Elektromobil („Inselmobil“) an, das Platz für bis zu drei Fahrgästen mit Handgepäck in kleinerem Umfang oder einem Rollator bietet. Den Fahrdienst übernehmen ehrenamtliche Insulaner:innen, die geschult wurden. Die Fahrten sind kostenlos, sollen jedoch ausschließlich von mobilitätseingeschränkten Personen in Anspruch genommen werden.

 

Installation von digitalen Ortshinweistafeln in Garrel

Im Rahmen des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt“ wurden im vergangenen Jahr an fünf Standorten 2 x 1,50 Meter große LED-Bildschirme als digitale Ortshinweistafeln an Garrels Ortseingangsstraßen aufgestellt. Auf den sehr groß dimensionierten Hinweistafeln soll auf aktuelle Veranstaltungen und Aktionen der Einzelhandels- und Gastronomieunternehmen, aber auch der Gemeinde Garrel selbst hingewiesen und so die Reichweite der Informationen erhöht werden.

Ziel ist es, die Bürger/-innen unserer Gemeinde über Veranstaltungen zu informieren, aber auch um die  Frequenz der Besucherzahlen zu erhöhen, um so den Ortskern zu vitalisieren und in seiner Zentrumsfunktion zu stärken. Die Beschaffung der groß geplanten Geräte stellte eine große Herausforderung dar, da es nur sehr wenige Anbieter für derart große Anlagen gab. Im Rahmen eines Pilotprojektes haben die Firmen Horizont (Verkehrssicherungssysteme) und Alberding (Industriemontage) diese digitale Hinweistafeln entwickelt, die einfahrende Besucher/-innen Garrels begrüßen und zentral über das Vorzimmer (drahtlos) gesteuert werden.

 

Schulbausanierungsprogramm der Gemeinde Twist

Das Schulbausanierungsprogramm dient der vollständigen Neugestaltung der zukünftigen Schullandschaft in der Gemeinde Twist. Alle direkt beteiligten Akteure (Schulleitung, Elternvertreter, Schülervertreter, Landkreis, Regionale Landesamt für Schule und Bildung, Politik und Schulträger) sind im Zuge eines öffentlichen Beteiligungs- und Kommunikationsprozesses im Rahmen der Durchführung von Workshops beteiligt worden. Die Ergebnisse dieser Workshops sowie eine anschließende Bürgerumfrage bilden die Grundlage für die weiteren Beratungen in den politischen Gremien.

 

Kürzere Verfahren in der Gemeinde Seevetal – elektronisch, einfach, direkt

Die Gemeinde Seevetal hat ihr Sachgebiet Verkehr durchgehend digitalisiert und damit ein zukunftsweisendes Projekt realisiert, das die Verfahrensdauer verkürzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet. Antragsdaten werden bei uns direkt ins Fachverfahren übernommen, Bescheide dem Antragssteller mit einem Klick im Gemeindeportal zur Verfügung gestellt. Damit hat die Gemeinde Seevetal ein gelungenes Beispiel dafür geschaffen, wie einfach, sicher und medienbruchfrei Verwaltungsprozesse laufen können.

 

Resilienz der Verwaltung in der Stadt Hemmingen – neues Miteinander durch neue Organisation

Die Ausrichtung der Stadt Hemmingen auf die Herausforderungen der Zukunft soll durch einen individuell gestalteten Umbau der Verwaltung unter Wegfall einer Hierarchieebene und mit einem neu geschaffenen Verwaltungsvorstand ermöglicht werden. Dafür wird bis Ende 2025 eine Organisation aufgebaut, die krisenfest ist, trotz Personalmangel die Daseinsvorsorge rechtssicher leistet und funktionsfähig bleibt. Dabei wollen wir attraktiv für neue Mitarbeitende sein, indem Handlungsspielräume eröffnet sowie Zusammenarbeit und Feedback gefördert werden und transparent und nachvollziehbar nach innen und außen gehandelt wird.